La Grange Deutsche Zeitung (La Grange, Tex.), Vol. 35, No. 33, Ed. 1 Thursday, March 26, 1925 Page: 2 of 8
eight pages: ill. ; page 20 x 13 in. Digitized from 35 mm microfilm.View a full description of this newspaper.
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1 foTirro. Wie weit p? gtoifdien ihr unb *»" M*frr Ente her auf ße HnWir-
J>er ^an^bcr ]
Pämoncn.
Glommt hob
Bt. Wtbtr.
(5. g®rtfc|ung.)
„$a, (Glüd, mein simb!" rtrf
«ud) ber siommergienrnt heiter
„Tid) gliicflid) gu machen foQ wenig-
stens Don tnnt an meinr Hauptiorgc
fein, unb itf) hoffe. eS wirb mir aucL
gelingen."
Ein büßrrer 9?licf HoZS streifte
bat sorglos heitere (Geßdit bcs ctom-
mrrgienrats.
.©er wirb benn nun gurrst Hoch*
jeit machen? ©tir ober iljr?" rief EI-
feite
„9?im, baS älter bat bod, Wohl
bas> Borrecht," meinte ber ctommer-
gienrat.
„(Gewiß haben Sie bas Borrcdjt!"
logte Hoff unb griff nad, feinem
$ut.
.3uf ^immerwieberfeben!“ mur-
melte er leise, als er sich Don Hanna
«mpiobl
lief erfdiroden fob sie jefct gu ihm
cut. ?fod) ein wehmütiger Blies
HoffS traf sie, bann manbte er fid)
tafd) ujn.
einira geleitete ihn gur Tür hin-
aus, unb als sie bort allein im HauS
■stauben, timidiloß er ihr garieS Hanb-
gelenf plöfclid, mit eisernem (Griff.
„©(ar bas bein ©erf, Eltnra?“
rief er, Haß unb Beradjlung leuchte-
te in feinen äugen.
„Glcin, HanS, nein — id) — . . .*
.Jd) habe blos, in BapaS ämtrnp
mit Hanna genbet, unb sie war so-
fort bereit, BapaS Braut gu wer-
ben *
.Unb was haft bu ihr Don mir ge-
sagt'"'
„Wirf,t£.«
„BJäbchen lüge nicht!" Er fdnittel-
te ihre garte (Gestalt unb bic gange
gomige, mühsam gurütfgehaltcne Siei-
benfdiaft brach jebt aus- ihm beroor
Hoff gefommen war; ibr gegenüber
muhte f»p bir glücfftrablenbe Braut
bleiben, unb wenn Hoff Wirflid) nidit
gu ibr guriieffebren sollte, bann fanb
sich Dorldufig wobl eine SuSnbe. bir
fein Fernbleiben Dorlautig cntidjul-
bigte.
Bat Hanna erst Derbeiratct bann
machte sie Don bem Brud, gwifdten
ibr unb Hoff erfahren; bann war
boeb für legieren feine aRögliehfrit
I mehr, sich ibr gu nahem
SWodjte er bann an feiner wahnsin-
nigen Siebe unb öeibenfebaft gugrun-
be geben. — 5br sollte es r;d)t fein!
Unb sie würbe fid) ja bann fdjlicfjlidi
audi Wohl gu trösten wissen.
Bor ben äugen Eloiras taudite
bie feie (frfcheinung eine. jungen
HnfarcnoffigirrS in roter Uniform
! auf.
1 Bor einigen fahren, als Blanöoer
in ber Umgegenb gewesen, hatte ibr
biefer, ein Herr Don Sügoro, sehr bie
Eour gemacht. 5m gerbst war wie-
ber Blanöoer in äuSßdjt, bann fam
er Dieüeidil wieber.
äl« Eloira nach einigen ©runben
mit bemunbcrungc-mrrtrr ©elbftbe-
i berrfchung Wieber bie (Gesellschaft ih-
res BatcrS unb Mannas aurjndite,
erfuhr sie, baf? bicfelben gunäebit eine
Weife gu Mannas ältern beabsichtig-
ten, unb baß ihre Begleitung bogn
gewiinidit würbe, ©ie war natür-
| lieh sehr gern bereit bagu, ba ja so
am betten ihre ifermürfniiie mit Haß
! unentlwift bleibe« sonnten. Bon bie-
fer Weife guriidgefehrt, fanb sie einen
Brief Don bemielben aus Berlin.
®r fdudtc ibr ben Berlobungrrino
guriief unb idirieb ibr, baß er si an*
immer Dcrlaffen habe. Sie möge
; ihm Dergciben, wenn er oicllcid,! u:t-
redn an ibr gebanbrlt, unb fallet
mit bem ©orte (Goethes: „Es liegt
um uns herum gar mnud'er äb
1 grunb, ben bas* Sdiidfnl grub!“
„Hans ist auf längere Seit Der-
reift," teilte Eloira ihrem Beter mit
ber benfbar harmlosesten ilVicne mit.
; unb bieicr, ber gerabe feinen erben
i Brief an Hcmno schrieb, bic bei ihren
Eltern geblieben, war io Don biefer
■ fiiftcn Beschäftigung erfüllt, bau, er
| biefe Wadiridit mit ber größten
| (Gleidigiiltigfcit aufnahm.
So weilte benn .?>nnna wieber für
ry£oans, id) habe wirflich nid)l- j Pin(.; oiierbingS nur fitrge i’1
gesagt, id) besinne midi nicht.
„Wun, es bleibt fid) fdiliefclid) and:
gleid). gefebiebrn finb wir beibe trof;*
bem bod)!"
Cbne irgenb ein Äbfdjiebsworl
toanbte er fid) ber Xür gu.
..^an:! ^anS, o!), bleibe bod)!“
tief ihm (flrira nach.
aber er hörte nicht auf ben ffiuf
toll Dergwcifelter ängft-unb sah fidi
ber Heimat, bic sie einst doü jugenb-
liehen Whitcs unb Selbftoertrauens
Derlafien. ©ic so gang anbers, als
sie bamaft- gebacht, hatte fid) ihr
Sdiicfial erfüllt! Sie hatte bic Siebe
fennen gelernt, bie (hüfagung, unb
Was nun Der ihr log, bas erschien
ihr wie ein Writrr, mbltfer ©eg
®röbncnb fiel bic Haustür hinter
ihm inä Sdilofe.
©ic ihn brauf’.en alles anwiberte.
bas gange menfd)ltd)e (Getriebe! „C
bu älltagSgefidjt bes ScbcnS, id) will
bidj nidjt sehen, id) will nid)t! od>
toiü nid)t"“ So rief ei in feinem
diniern. „Tci ©rfsuffnl? eherne
ßtimmc bot mir fein (frwadic! gu-
gerufen, unb idi Weif) nun, wohin es
mid) führen will, bort hinan* gu je-
nen Iidjten Wiilimeshöhcn. SDic Wo-
|cn ber Siebe blühen gwar nid)t in
ber flaren, fühlen Höhenluft, aber
bunfler Sorbeer ranft fid) um Weifje
Warmorfciulrn, unb bic (Grofjen bor
Cxbe reidjen fid) gum ©efftesbunbe
bie $iinbc, unb was unter ihnen
liegt, barüber breitet fid) bie Wad)t
brr Bergeffenhck. Unb baliin will
cudi id) streben, gang fid)cr! Wur erfi
binauS aus- biefen engen SVauern
ouS biefer fleinftäbtifdven ©elt!"
Borläufig trieb es )£*off gum lot
hinaus, in bie l?infamfeit bor Wo
lur. Seine heifien Bluff ruhten
auf einer giemlidi reiglojen (Gegenb
„ ftie Sanbfdjaft war fladtes Sanb,
hier unb ba eine bunflc SViditingruh-
g», rin triibrs -tGcwäfftT, aber hetlei
JBengeSfonneiifdiein log bariiber unb
ben !Tid)teraugen £>offS, bic ba er-
toachenb um fidi fdiauten, entfaltete
muh biefe armselige Sanbfd)aft beute
ihre stillen Weigc. Beleb eigene mc-
Iandiolifriie Stimmung lag ba über
jener JViditcngniDDO, bie sich bunfel
obhob Don ber leuebtrnb grünen
€aat her selber! Unter ben bnnf-
len nieberen Zweigen leuchteten bie
tnrifjen Sterne Don änemonen her-
feor, barüber wölbte sich ber blaue
Ineitc £>immelsbom.
^*of( mnf;te es selbst wohl faniti
baf: ihm bie Tränen in bie äugen
traten, als er bnS itisle SanbidiaftS-
1-ilb in fid) aufnabm. (ss war wie
eme Tidjtung, bic in biefe» Stunbe
bvnb feine Seele gog.
(rinc Dichtung, gewaltig in ihrer
J'rcuer. gewaltig in ihrer erhabenen
fe"infaebbeit, unb gewaltig in ihrer
gangen (rigenart.
IVr (Genius erwaditc unb begann
mädttig feine Schwingen gu regnv’
ClDira hatte unterbefjen traurige
Stiinben Derlebt. Wodi Dermoditr sie.
tcr Dcrwunbert gu ihr bernieber, als
wollten sie fragen: ©as willst bu
hier mit beincr IJaonib, hier, wo
nur bas älter wanbeltV — Ter
aber, an beffen Seite sie ging, ae-
hörte hierher unb ihm mufrle sie tol-
gen. 0>htn hatte sie fid) bersauft für
jdjnöbes (Gelb; benn war bie Summe
nidjt ein .(laufbreis 3u nennen, bic
ber ftommergienrat ^»annas Bater
gegeu geringen ^insfufi angeboten,
um bnntlt einen Teil feiner inbu-
■ ftriellen Bcfihnngcn guriicfjnfaufcn V
Tas (Gelb sollte ihre äVorgengabe
fein. v>n ^annaS äugen war es
ber staufDreis, ber für ihre golbene
Freiheit gegahlt würbe, unb biswei-
len Wollte f.J) ihr armes $crg rebel-
lisch auflehnen gegen biefen fdjnöben
^>anbcl; aber wenn sie bann bie
gliicfftrahlenbcn Wefiditcr ber (iltern
unb (Gcfd)Wifter sah, Derföhntc sie
fen gu lassen, ©as galt (rloira
unb was galt in biefer materiellen
©elt auch eine tiefe. Wahre Siebe!
(Gelb, (Gelb unb wieber (Gelb, beif;l
allein bie Sofung, unb bas Bern ich-
tenbfie für ^anna War. baf; aud’
$off nicht anberS Don ihr glauben
sonnte, als baß sie sieb Don ben ma
tericüfien (Gesinnungen hatte leiteii
lassen, „(rr Wirb mich Derachten,
unb (floira wirb triumphieren!" S*1
biefer trfenntniS gipfelten all ihre
traurigen (Gebanfen.
©'ir Tage gingen babin, ein wun-
berfamer Frühling Pon Sonnen-
glang unb Blütenbuft war ins Sanb
gegangen. Ter 3J?ai aber fciadite
graue Wegenlage, unb an einem sol-
chen trüben, wolfenoerbnngenen
Tage, ba ftanb $anna im fdjh ppen-
bem weißen ätlasflcibe, ben bräutli-
eben firang auf ben Socfen, in ber
allen, büfteren slirche ihrer Bater-
Habt neben bem fl-ommergienrat Dar
bem ältare. Tcr (Geistliche hielt
eine furge, bünbige Webe. Bas folg-
te er biefem ungleidien Baare aud;
fegen, bas bod) Iebiglid) eine Ber-
ftaubsehe schloß, ber alternbc Bfann,
um Bfleflc unb (GcfeOfchaft für fein
älter, unb bie junge fd)öne Braut
um eine gute Berforgung gu haben
ällerbingS lag auch etwas Don bem
(Glorienschein ber äufopferung au:
biefer fdiöncn, weißen Stirn, au*
weldie ber (Geiftlidte jeßt fegnenb bie
^>änbe legte. Tic gange Stabt, unb
and) er wußte es ja, baß burih biefe
reid)c heirat bnS gange .^aus Telir
Der bem gänglichen Wuin gerettet
würbe, ©as wohl bas junge $cr?,
aber bei biefem Tpfer gelitten, unb
wicpiel heiße Tränen £anna bie Der-
gangene Wacht gemeint, baS ahnte
woll bodi niemanb Don all benen,
beren Bliese auf ber Iiebiid)en jun-
gen Bumt geruht.
Zai (fhepaar würbe jeßt Don ber
'(ermanbten unb ben wenigen ^od)
gcitsgäiicn begliiimünjd)!. (5lDiro
warf fid) stürmisch in bie ?lrme ihre-:
Batcrs, gegen fcnnna aber benahm
sie sich fchr fühl, unb ein böser, haß-
erfüllter Blid War es, mit bem sie
biefelbc musterte. „C'mnS läßt bir
burdi midi feine (Gliictwiinfdje aus
fpredjcn," sagte sie.
C'amia sah sie mit ernsten äugen
burchbringenb an unb ein berlege-
ncs Wot stieg in baS blaffe äntlif
ber flcinen Intrigantin. Bei Tafel
aber führte sie wieber bas große
©ort unb crgählte, baß ibr Bräuti
gärn- einen nnberen ©(ohnfiß g -wäbb
habe, ibr aber fast täglid) bie järl
lidj'tcn Briefe schreibe.
„Taoon weiß jeh ia noch gar
nichts!" äußerte ber ctommergienrat
ocrwuirbert.;______ _____________ ____
Partie? ©nnom rollfcn babei schwe-
re Jränentropien.
2er stommergirnrat sah sie betrof-
fen an. _ , -
„©as seh!» bir? Tu haft Tranen
ir ben äugen, nadibcin id» bir alle
beme ©üniche erfüllt unb bidj trofe
mnner Erschöpfung and) nod) bi§
hierher begleitet habe?" fragte er be-
troffen.
„Berjeih — bas Bilb," stammelte
bait, bann bitte laß uns gehen
fühle midi wirflid) sehr angegriffen
unb benfe, wir treten morgen bie
Süirriü- an!"
„Morgen? Unb bie übrigen sinnst-
fchäDe Woms? äuf bie woüen wir
bergichten ?"
„(Geh meinetwegen allein hin unb
fudie bie übrigen noch auf, wenn bu
sie absolut sehen mußt, id) sann feine
B.ibcr unb Statuen mehr sehen, id)
bin wirflid) Italiens miibe, id) habe
förmliches Heimweh aud) nad) ben
siinbern, Eloira fdireibt ohnebies so
fcli-en."
äm nächsten 'Sforgen lag ber
sirmmrrgienrat in giemlid) heftigem
lieber, unb £anna, bie noch nie in
ib -m Sehen siranfe gepflegt hatte,
legte mit gitternben, ungefchidten
fingern ctompreüen auf feine heiße
Stirn. 2er ärjt, ben sie hatte rufen
laßen, nahm bie siranfheit giemlidi
leicht. „Ein ^icbrraniall, wie er in
bieicr ^abresgeit giemlid) häufig in
siranfenbetf befne« BaferS foldje Bit-
teren Borte!"
„^a, gerabe hier, hier sollst bu eS
hören, wie id) bid) burd)fd)aue," stieß
bie erregte junge Tante jefct heftig
heraus, „bidj unb $off!"
fröhliche Stimmen tönten an Ihr
Chr, wie ihr gum ©ohn streifte bid)t
an ihr ein junges Baar borüber,
Dcrwunbert auf sie hcrabfdjauenb'
Seufgeub erhob sie fid) unb schritt
I mit fdjwanfenben Sd)ritten burch bie
jpoff?" fragte ba ihr Bater gang ( (Gärten, alsbann weiter burd) bie be-
iHTWimbert, „beinen Berlobten?" J lebten Straßen, unb nun ftanb sie
„Er ist eS nicht mehr, unb baß bu : gagenb bor ber Tür be§ siranfengim-
eS eitblid) weißt, hirr beine fdjöne merS,
grau ist an allem fchulb. Sie hat | Es toar sehr ftifl barin, ein fräfti-
-rr01I mit 4>off intrigiert unb fofettiert, — j ger Suftgug Wehte ihr entgegen, äls
C ® h-, Vi* Wt baran aefehen »6- bu n,u^ i° Qud) ho- sie bie Tür öffnete, fanb sie bie hohen
tat kfun ”«V™ i* -t™. - «* w» ** II* K»' mir SnfkrflOtrt »« aullkitnb unb
b.m. b.t e B - 0 ahgewenbet hat. 2id) hat sie bann baS Blonblicßt fiel Doü herein, gerabe
geheiratet beS (Gelbes wegen, unb ......
nun warten sie wohl beibe — bis —
oh, id) mag cS gar nicht ailsfpredjen,
es iß gu fchänblich, mein armer be-
trogener Bapa!"
„Eloira, bu lügst!" stammelte
$anna mit totenblaßen Sippen. ,,5d)
auf baS (Gesicht ihres (Gatten, ©ar
eS bie fahle Beleuchtung, bie baS-
selbe so entfefclidj starr unb leblos er-
scheinen ließ, ober War ihr (Gatte
fdjon — tot? B?ii einem geüenben
äuffdjrei fünf $anna nieber an bem
Säger: ja, bie $anb, auf bie ihre
oh (Gott!" Sie war auf einen fieberhafte Stirn fiel. War bie mar-
Stuhl gefunfen, es würbe ihr bun- morfalte $anb bes TobeS.
fei bor ben äugen. ©Wiche unjeli* j äuS einer bunflen Ede bcS 3im-
mit
gen (Gebanfen stürmten ba jäh auf
sie ein! $off War frei, getrennt für
immer Don Eloira unb bort lag ihr
aVann frans! — Um (GotteS wiüen
nicht weiter, nidjt weiter! 9?ein, für
sie gab eS nid)tS mehr gu erhoffen,
gu ersehnen, sie hatte bie 9?ed)te ihre©
fcergenö bersauft, Derlorcn für im-
mer.
„5ch liifle nidjt!" tönte ba EluiraS
flcllcitbe Stimme, „kannst bu es
leugnen, baß £anS bich gesüßt bat?
5hm hatte id) es oergiehen, id) habe
} bod) ju Dcrliercn!" Sie biad) plöß-
lid) in ein frambfhofteS Sdiluchgen
aus unb bemerfte nicht baS tiefe
burd) bie oben, gleidnnäßigen Stra-
jüdü mieber-iu» nodi tuw 4*riiöcten - brn ^mfreffi bernröITen'f^fP^ ^'r&r_Tdr
|d)rodenSbleid)t-ii (Geßd)t TEiniraS ,-cr fliesten alte Iebensmübc (Gefich- sagt, bu haft es nur. Dcrgeifcn m bei-
gepaeft," meinte er: „bie Xamtmöch-
te bod) bie siranfenpflege einer barm-
bergigen Schwester üÄcrlaiien unb
i fid) schonen.“ v
Tagegcn proreitierte aber ber
siranfe febr energisch. „$d) mag
feine frernbe Bcrion um mich ha-
ben!" riet er ungcbulbig. „Saß EI-
nira sommern wenn bie siranfen-
pflege gu angreiienb für bich wirb
- Eloira hat Erfahrung barin gesam-
melt bei bem langen siranffein mei-
ner seligen grau. Bitte, fdiröibe
sofort, id) habe orbcntlidic Sebniudjt
nach bem aifäbchen! Besser ist es
auf jeben 5oü. toepn sie fommt, man
sann nid)t Wificn, wie bic siranfheil
ocrläuft."
„£h, barum sorgen Sie fid) nicht."
beruhigte ber Toftor; „bie firanf-
I heit wirb, allen Symptomen nad),
einen guten Bcrlauf nehmen!"
„Bester Toftor, id) bin ein alter
Blann unb babc mir jcbeninüs et-
was guoiel angemutet mit biefer
iüeije. äU bie (Galerien, bie siir-
djen, bic Dielen Bfabonncn, bie a’far-
! mergötter, mir TdiWüTSett ber Stopf
ner feligon Brüutigamsftimmung,"
rief Eloira fdjergenb.
„las ist fdwn möglich," meinte
ihr Bater läcfadnb unb brüdle gärt-
lid) bie i"»anb feiner jungen (Gattin,
bie wie rrleiditcrt aufgeatmet hatte
bei bicicm (Gcforäd). So war ihr
wenigstens ein ©ieberfehen mit $>off
borläufig erspart unb sie sonnte mit
etwas weniger bebriidtem bergen bir
^»Mgeitsreiie antreten.
Eine neue fd)öne ©Wlt erfdjloß fidi
ihren jungen äugen auf biefer Gleise.
Sie war nod) nicht burdi 'oieleS Glei-
sen oerwölmt unb blasiert unb schau-
te nod) mit bem schönen Enthusias-
mus ber 5ngnib.
2cn siommergiciirat amüsierte ihre
Begeisterung, aber teilen sonnte er
fic nidjt, unb wenn er so in ihre
ftrchlenben äugen sah, ihren rnt-
giidrnben ©(orten laiifdite, bann fam
fid) wieber einigermaßen mit ihrem I er fid) bod) bisweilen recht alt unb
(Gcfdjicf. Born äSorgen bis gum | lotcrlidi neben ihr oor. Unb $mn
äbetib pries man in $>annaS Eltern
hause bie (Güte beS siommergienrats
unb aud) EloiraS Siebrnswiirbigfeit.
„2as gute siinb hat sogar an mid'
geschrieben, bir gugureben, ihres Ba-
i;a? äd), wie oft pacfle sie ber seh
nenbc (Gebense, wie fdiön e< fcH
müsse, mit einem — anbern all biefe
porcbiefifdieit CGcgenbcn gu burd)
streifen, in ben sinnftgalerien, wo
Pas änfrag angünef)men”7 "ergüliltr i ihr '.Wann stets stur über' Ifibe unb
5rau 2dio eines Tages noch gang
gerührt. „So leidjt tut bas feine
crwadjfenc Toditer, wenn ihr Bater
ihr eine Stiefmutter gu führen will",
feßte sie bann nadi einer ©(eile hin-
gu, ba ^anna noch fein ©fort erwi-
bort hatte „5ß benn ihr Bräuti-
gam ein netter Wann unb wirb sie
recht gliieflieb werben?"
5eßt mußte .^anna bod) wohl obet
übel antworten. Eine bimflc fRöte
stieg ihr ins (Gefid)t.
„(Gewiß wirb sie gliicflid) Wer
ben", stammelte sie, unb wieber
wie jehon so oft, trat $offs Bilb
oor ihre Seele, wie er an jenem
prriiblingSmorgen oor ihr geftanben
oerftört, oergweifelt. llnb bahn, tont
hatte er bod) mit fast oerlöidienber
Stimme gugeflüftert ? „äuf 9fimmer
mieberjebenl« uttb „Ch. hättest bu
an midi geglaubt!" än ihn liätti
sie glauben joUru, an ihn, ben Ber
lohten EloiraS, beffen Siroe gu ih
biefe täglkfr mit f. I.h'i- fibergrugen
>cr »errbfatnlcit gu fdi ibcru wuf;
.e? Unb bod), jein Benehmen an je
brn (Gebanfen nidjt gu fafjen, baß ^»of‘ mm 'lVorgen! 2a- sonnte fein
bie in 3crn unb Erregung aiis-gefto-
fernen ©orte Wirflid) ausführen unb
nicht wieber gu ihr guriuffehrm wür-
be
Unb ^>anna? ©sie ber (Gebanfe an
biefe bie (Geister ber Sntrigt wieber
Icin’nbig Werben ließ tn bem ^<im
ber jungen Tarne!
£anna bürste auf feinen £yaü er-
BlaSfc fein, bas War ©alir!).-it: er
fdjütternb intb oermditcnb War bii
Erlrnntnis über sie gesammelt, un1"
.eßt wußte sie auch, wer allein be
tn-gen unb gelogen hatte: Eloira
Eloira hatte ße gu ber Berlobung
iiherrebet, Dielleicht aud) ben siom
mergienrat selbst, Eloira hatte or
ihre SKutter gejdjri ben, um aud>
Ermiibung flagte. Borte ber Begei
fieruiig. bes SerftänbniffcS mit ihm,
bem anbern, ansgutmifd)cn, ber ichl
wohl nur noch im 3arn unb Berath
tnng an sie badjtc.
Sie waren in 3!om, bem 3'd ih-
rer Gleiic. .^amia fdjWelgte in sinnst
genüffen; sie hatte einen brneibene
werten Blies für alles Sdiönc i b
war uncrmiiblidi, alles Sehenswert,
anzusuchen. Bil'ditfdjnlbig’t folg'
ihr ber (Gemahl überall hin, in siir
djen unb (Galerien, fuhr mit ihr hin
aus tiadi ber Eampagna, bort heiud
ton sie bie siatafomben unb beiße
gen ben heiligen. Berg Tonn gitt:
es Wieber guriief; ber siommeriier.
rnt War fdiließlidi ermiibet. er flagti
über siopfweh unb fprnd bnooi:
halb bie .^cimrg’ifc angutreten
V-anna sah crjdiroden auf. ibr grau
:e bor bem Sieben in ber fleinei;
Stabt, oor Eloira.
„Gfiir nodi nodi ber v^rtTcrir Eor
ini laß uns jähren," bat sie baun
„bie ©‘cboiiiiü bon Bluriüo bert feil
o fri'ön fein "
Seufgenb gab ber Mommergienrft!
hrrn Bitten nadi Sie fuuren und
ier ('Valerie, unb .J'aiinn ftanb mii
'fWunberuben Bilden oor ber ß
djönnt biittlcläugigrn Äabonno.
„2er (Glorienschein ber $ciligei
ungibt biefe rfroitengsitall nidit“.
meinte £>nnna nndibenflich. „sie iß
*on bicjei ©feit unb ihre 3üge nt-
iieu jeliyts Siicbcsgliicf". ueber
Stöhnen bes siranfen, sah nidjt bie
jähe Bcränberung, bie mit feinen
3iigcn oorging. „©(affer! ich will
trinfen!" rief er fefet. ,?>anna beeil-
te fid), ihm Don ber Eislimonnbc gu
geben, bic sie selbst bereitet, aber al?
sie an fein Säger trat, stieß er ihre
$anb hinweg.
„Bein, nicht Don bir, bu willst ja
meinen Tob!" a'lit wilbcit sichern-
■ b:n äugen sah er sie an. „(Gel)’
weg: wo ist Eloira, mein armes
siinb?"
j Eloira sprang auf unb nahm bn§
(Glas aus Mannas bebenbett Sin-
gern.
! „£>aft bu ihn benn geschont? 2u
1 allein haß es so weit gebradit, baß
er hier frans liegt!" gab Eloira
scharf äiiriicf.
| $anna wanbte fid) fdikicigciib hin-
weg. aiJadjt- unb wortlos ftanb sie
Eloira flegeniiher; es War bod) nur
oerlorene ä'iühe, bem siranfen, ber
. iet't gu phantasieren begann, ihre
^o^^b war nyt cincgLjggrtC iHß- ! .hftgelTen-gu Wrürn.----*
TBringZmich fort, irioTi-a, fort Don
biefer ^rau bort!" rief er. „Sie iß
^aima fühlte,
jcb.es bieicr
©(orte ihr in bic Seele brannte.
merS tauchte jefct Elbira auf
Dcrweintcm, Derftörtem äntlijj.
„©ab wiüft bu hier, bu — bie
bu fchulb an feinem Tobe trägst?"
wanbte sie sich boü Bitterfeit an
$anna. „5$ meine, bu haft hier
nidjtS mehr gu suchen."
2ie junge grau sah groß gu ihr
auf. „Er War bod) mein Blattn,"
stammelte ße.
„£> ja, nun möchtest bu Wohl beine
aiedjte geltenb machen, mödjteft bie
reiche Örau gern weiter spielen, aber
bas ist jeßt Dorhci! ©(ir beibe finb
auf immer gefdjiebcn. än Glannt)
unb SiÜg Werbe ich ÜJ?utterfteUe Der-
treten, ich habe e§ meinem armen
Baoa berfprochen, morgen reife ich
mit ber teueren fieiche nad) §aufe.
Er woüte nicht biet begraben fein,
unb bid) Wollte er aud) nicht mehr
sehen, id) bitte bich, geh, benn bein
änblicf ist mir in ber Seele Der-
haßt."
§anna erhob sich, sie reichte ber
3ürncnben bie £>änbe: „Eloira, laß
uns hier am Sterbebette beines Ba-
ters ^rieben fd)licßen", bat sie. „2er
Fimmel weiß es, id) bin nnfcbulbig
an bem Tobe beines BaterB unb an
bem Brud) mit beinern Berlobten."
,,9latiirlid) aud) unfchulbig att ber
siranfheit meines Baterö," erwiberte
Eloira, ohne bic bargebotene §anb
gu ergreifen.
• £>anna erblaßte, „än ber siranf-
heit mag ich Sdjulb tragen, aber
nicht an bem jähen Tobe," sagte ße
mit fester Stimme. „Tod) id) sehe,
eine Bcrfiänbigung ist Wohl gwifdjen
uns nidjt mehr möglich, mögen ho-
her unsere CebcnJ-wegc Don nun an
aust'immiXTgi'in'n."
„2as wolle« wir hoffen", erwi-
berte Elbtra. ...
^amia hatte sich nad) einem sehr
fdjinerjlidjcn ähfd)ieb Don bem teil*
n oic icnc oranmr c3ie ;iI„g „„j, f^ön, linb id) hin ein alter cren Toten auf ihr 3imincr guriief-
nia™ , ö rv ♦ O ,r i 3Jarr unf) i°ü itcrfacn- aber ich, will gegogen. Fieberschauer burdjfdjiit-
lÄn brr ^ ^ gerben, hier nidjt, laß uns nach teilen sie unb balb phantasierte sie in
BnlHTif1 ibr lonr ia m•' 1 Viaufe fahren» Eloit«, iort oon b*cjct wirren (Gebanfen über ibr Sieben,
I ©Wange, sie wiU mid, W.cber hin-
ftanb am Renner uno tote *tmc i 5l;arr unb foU ftcrbcn( nbcr id) toju
LU.yU «itt« «uv- • nicht sterben, hier nidjt, laß i
Pein ber siirdjen, bic Sinnen ber j $sluic fahre«, Eloira, fort Don Mcfö
biefer ©(elt bes 3d)öncn ba brau
ßcn, mit jugctiblidjer Begeisterung
hatte sie fid) in ben änblicf ber
ftunftwerfe Derienft unb bnriibcr bcs
altcrnbcu (Gefährten neben fid, Ocr-
geffen, ber Weber Sinn noch Ber-
ßänbnis hatte für bie göttliche ctunß
unb nun war er gufamntengehro-
d,en, unb sie trug Sdr.ilb baran.
Seufgenb wanbte sie fid) Don bnii
im (Gonj ber ähenbjonnc bestrahlten
Wunberbaren Bilbe.
Tcr Toftor Dernbfd)iebete fidj.
„5d, mödjte 5hncn bod, raten, bie
| idileppcn nad) ben Sälen, 3u ben
i falten Binrmorbilbcrn, aber id) sann
nidjt, id) Ftn fterbensmübe."
„(Gel,’ lieber hinaus," wanbte fid)
Eloira au $anna, „bein änblicf regt
ihu.Kim.4mil"--------------------
2ic junge grau oerlicß ba§ 3im-
■ner, braußen warf sie einen Weiten
'.Waiuel um unb ging hinunter auf
bic Stieße, ©tcld, ein siontraft mit
bem stillen siranfengimmer bot fid)
ihren Bliesen! Ein beraufdjenbes
Bilb jüblänbifdjen Slebens wogte hier
. anf bem Blaß Barbarina an ihr oor-
betrerrenbe iamc noch heute gu he- | über, SHufif ertönte, junge (liebes-
nadjridjtigen", sagte er leise in ber
Tür gu ihr.
($anna sah ihn angftooll an unb
flüsterte: „Es hat bod, feine (Ge-
fahr mit ber sirnnfiteit meines Blau-
nes ?"
2er Toftor guefte bie Sdiultern
unb sagte: „©(ir wollen bas Beste
hoffen."
—Einige Tage finb uergoinvm Ei-
Dira iß angelangt unb hat bie siran-
fcnpflege fast gänglich iihornommett
Sbrc ^anb ist leiriit unb fidier, ihr
Schritt so gcräufdjlos, babei oersteht
sie so nett gu planbern, sie unter-
hält ben ctratifni oon allen fleinen ■
Tagc&crcigmßcn ane- brr Heimat,
unb biefem iß enblidi wohl. nidits
mehr oon 5Rom unb feinen siunß-
schöben gu hören unb gu sehen.'
„©lcnn id, nur einmal wieber in
ber Heimat mein Bier trinfen unb
mit ben alten Freunben rin Spiel-
chen machen fönnte," feufgte er heu-
te, als Eloira ihm bir flehte beutidie
Stabt wieber so Icbrnbig oor äugen
geführt hatte. „Born iß nirdjtcrlidi
mit feinen taufetib Scheiiswiirbigfci
ten: biefes herumlaufen überall'hat
midi allein frans gemndit"
„äber warum haft bu bidi aud*
nicht mehr geschont. Baoadirn?" er
wiberte Elbira
„5a, hannn —“ er Drrßummfr
beim bie junge Frau trat soeben mit
einem Teller Ewrir -ir-v-srn. ;,:r Tut
herein. Elo;ras haßerfüllte Blide
fdjweiften je|t gu ihi herüber.
„Glafürlidi, hantia fennt ferne
fliidiiditen, aud, nnot einmal gegen
diejenigen, brticii ße unb ihre ganji
bernntergefommenc Fawilie bod) aj.
leS oerbanft," sagte aber jeff Eloira
jdjommgSIos.
Tie (Gläser auf fceui Teller in
hannaS hänben flirrten heftig
„Bitte, Eloira, nur nidjt hier am
paare wanbclten anf unb ah, alles
1 getaucht in bie eigentümliche Beleud)-
tuttg bcs füblänbifchen äheubbim-
weis. äber biefes wogenbc Öcbett
wiberte jebt hamia förmlid) an, ße
suchte Einiamfeit unb fanb sie cnb-
lid) in ben ©arten ber Bia Bnbuino.
5» bem lauschigen 2icfid,t bunfler
Biiirten unb Soprefien ließ sie fid)
,!:eber, ein Brunnen plätscherte hr
ihrer 9?ähe leise unb traumhaft. 2er
iVonb war aufgcgaugcit, fein blasses
(licht ßlipcrte unb schimmerte in ben
©(aifertropfen bes Brunnens. Ter
gange Sauber einer italienischen
Sommernadjt umgab bie jungte ein-
innre Frau, unb war es bas leise
^tätlichen, unb Fiüßern bcs Brun-
uens, waren es bie schwülen Blumen-
biiite, baS Blonbcnlidjt? Es über-
fam hanna wie fiißcs Träumen.
Sie oergaß momentan ihres fran-
sen (Gatten, ber ba brinueu in ber
Slabt in wilben Fwbcrpbnntaßeii
lag, oergaß Eloiras haßerfüllte
ihre Saunst unb ihre Umgebung.
Btit heißen äugen starrte sie unoer-
Waubt auf ein altes Bilb ihr ge-
genüber, auf bein bas äRonblicbt
spielte. TaS blaffe äntliß mit beut
bunflen Bollbart, bem locfigcn $nnr
trug es nidit ^offs Büge?--5» ben
äugen aber, bie so fält unb biiiter
blieften, war bic 5ugenb unb bie
Siebe crlofdjcn. Tie Siebe erlauben!
©las war bas für eine linbcimlidie
Stimme, bic ihr baS grausame ©(ort
wieber unb Wieber inS Chr rief?
©siiriiin sollte ße erlofdjen fein!
Sie waren ja beibe nod, jung, baS
Dolle Sebtm lag noch oor ihnen, sie
hatten nod) eilt änrcd,t an Scbcns-
glüd so gut Wie anbere Blenfdien*
fiubcr. (Gleid,fam flcljenb hob sie
bie $änbe empor, aber bie büfteren
äugen auf bem Bilbe fdsrenen nur
noch ßnftrrer auf ße herab gu Mis-
sen. Traurig barg sie ben siopf in
bie siifjen ihres SngcrS, ße wollte
fd,lasen, ße war so fterbcnSmiibc,
rrttrer STvntbcn auf Stunbrn oergin-
gen unb erst gegen Bforgcn fdjlief
I sie ein.
Eloira War in ben ersten Blorgett-
stunden ßßon fertig gerüstet gur
. Gleise unb staub jefet gögcrnb an ber
! Tiir Don $anna§ 8*wmcr. Sollte
ße hineingehen, ähfdjieb nehmen siir
alle Seit Don ber Frau, bie ba wie
ein bunflcS BerhängniS ihren Se-
benswrg gefreugt hatte? ©lic gliicf-
lid, fönnte sie noch fein, wäre biefe
$onna Tclio nie in ihr $auS ge-
Fomtncn! Tann lebte ihr guter Bater
noch, bann hätte and) $off -ßd) nie
Don ihr ahgewenbet. — än ihr fnl-
©lortc, nur baran badjte sie, baß | fdjcS Spiel, ihre eigenen $ntrigen,
pori nun frei fei, unb baß bic Siebe
gu il'm in ihrem bergen fei, unb
baß sie fid) bodi wohl einst wieberfc-
den Würben, DicUcidit nad) langen,
trüben 5abren, ein paar weit- unb
Icbcnsmiibc Blenfchcnfinber, Dtclleichl
war es ihnen bann gestattet, fid) gu
sagen, baß sie tid) einst in ihrer 5u-
genb geliebt hatten, sie lächelten
bann Wohl beibe über biefen 5'(0enb-
träum.
Cb. warum sonnte ber Traum
nidit ©labrheit werben! ©lamm
bunte sie nidjt in biefer gauberijd)cn
ä'ad't mit ihm gufammen träumen
unb idiwärmen, nnb an feiner Seite
Wie bic anbern (Gliicflichen burd) bic
Straßen wnnbcln, bem Blanbolinen-
Hang loufdicn?
Erjchrecft fuhr sie empor auS bic-
jen trämnenbeu törichten (Gebanfen.
baran badite Eloira nid)*. Sie war
| allein bic Hintergangene, (Gefrätifte,
: Betrogene, H War also ihr heiligt
J Bedit, Hrnina gu hassen, unb haßer-
füllte bittere ©(orte fdjWebten auf
I ihren §iopcn, als ße jefet bie Tiir
I öffnete. *
; Hanna fdjlief nodi, finster starrte
! Eloira auf bie Sdilafenbc. Sie w-ir
so schön im Sdjlaf, mit ben leicht
geröteten ©langen, ben ausgelösten
gläiigenbcn Socfen. Tie gange hei-
lige Glühe bes SrtjIufeS lag über ber
halben (Gestalt ausgegoffen. Eloira
Dcrmoditc nidjt, ße gu weisen, wie
gebannt hing ihr Blos ar bem fdio-
nen äniliß
(Sdjluß folgt.)
ärbeit ist baS göttliche (GejeG
unsere« Bestehen«.
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Haeusler, George. La Grange Deutsche Zeitung (La Grange, Tex.), Vol. 35, No. 33, Ed. 1 Thursday, March 26, 1925, newspaper, March 26, 1925; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth988258/m1/2/: accessed May 30, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.