Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 18, No. 381, Ed. 1 Tuesday, September 4, 1883 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Eine Festansgabr.
Damit auch die Freie Presse«
dem Volksfeste sür welches bekanntlich
die großartigsten Vorbereitungen ge-
troffen werden und das in Folge dessen
ein glänzender Erfolg zu werden ver-
spricht volle Würdigung angedeihen
lassen kann werden wir eine
Festausgabe
erscheinen und in 6000 Exempkaken
drucken und gratis vertheilen lassen. »
Wir werden bemüht sein diese Fest-
ausgabe typographisch auf das Beste
auszustattem damit s e ein Erinnerungs-
blatt an unser Zweites großes Volks-«
fest« bleibt.
Das Wische-Publikum machen mir
schon jeht auf diese Extra-Ausgabe aus-
merksamzund bemerken daß Anzeigen
für dieselbe vom 1. September ab ent-
gegengenommen nnd gesammelt werden.
Die Herausgeber;
Lokalm
WW
San Antonio 4. September.
D i e W v ch e.
Trotzdem im Yellowstone Park schon
Schnee gefallen ist und fast jede Nacht
Frost eintritt findet unser Präsident
doch noch immer Vergnügen daran
seine Sommer-frische daselbst zu genie-
ßen und wir hätten nichts dagegen ein-
zuwenden wenn er uns etwas von der
Kühle jener Gegenden ablassen wollte.
Die Reisenden haben eine ganze Anzahl
schöner Landschaften entdeckt und ihre
Lagerstätten mit Namen belegt so daß
man sich später darin leicht wird orien-
tiren können.
Inzwischen bleibt es in Washington
still und todt. Die Gäste des Eisen-
bahnkönigs Villard haben die Haupt-
stadt des Landes besucht und sind da-
selbst von den zurückgebliebenen hohen
Beamten gebührend fetirt worden. Jn
New York hat man sie durch einen gro-
ßen Commers geehrt. Jetzt halten sie
sich im Nordwesten in Wisconsin und
Minnesota auf und bewundern die
Schönheiten der dortigen Natur. Die
Untersuchung gegen den Architecten Hill
ist zum vorläufigen Abschluß gekommen
und wird das Resultat derselben später
der Oeffentlichkeit übergeben werden.
Das Senatseomite für Feststellung der
Lage der Arbeiter den Kapitalisten nnd
Monopoliften gegenüber hat seine ersten
Sihungen in Washington und New
York gehalten. Vorläufig handelt es
« sich nur um Aufnahme von Zeugen-
aussagen. ·
Die Freidenker haben in Ro-
chester New York ihre jährliche
Convention abgehalten. -
Der erste Monat der Ansstellung in
Louisbille ist am 31. August zu Ende
gegangen. Die Ansstellung ist jetzt in
allen ihren Theilen vollkommen; nur
die Abtheilung für Texas ist öde und
eer.
Nachdem Richter Noonan in St.
Louis das neue Sonntagsgesetz uncon-
sstitutionell erklärt hat sind am legen
Sonntag in besagter Stadt mehr a-
lons offen gewesen als je zuvor. Gouv.
Crittenden ift sehr erbost darüber und
droht die Legislatur zu einer Extra-
Versammlung Dufammenzuberufen und
entweder das owninggesetz so amen-
diren zu lassen daß es auch auf St.
Louis Anwendung findet oder das
c
Prohibitions-Amendement zu befürwor-
ten. Hier haben wir einen demokrati-
schen Gouverneur der die Temperam
ilerei besürwortet und einen demokrati
schen Staat in welchem die Republi-
kaner die Prohibition bekämpfen. Was
brauchen wir mehr des Beweises daß
die Prohibition gar keine politische
Frage ist?
Der große Prozeß gegen den Mörder
Und Eisenbahnräuber Frank James
der sich unter dein Versprechen des
Gouverneurs Crittenden von Missouri
begnadigt zu werden diesem gestellt
hat geht seinem Ende» entgegen. Der
Fall ist den Geschworenen zur Entschei-
dung übergeben worden. ·
Jn Annapolis der Marineschule
stehen die Cadetten welche sich an der
« schandbaren Mi handlung neuer Schü
ler betheiligt ha n -——dem sogenannten
Hagen-vor dem Kriegsgericht. Es
sollte an diesen jungen Barbaren endlich
einmal ein Exempel statuirt werden.
Der demokratische Gouverneurscan-
didat für Ohio Hondley ist ernstlich
erkrankt und soll in Folge der geistigen
Anstrengungen in den letzten Monaten
an einem Nervenfieber leiden.
An dem Leichenbegängnisz des Gra-
sen Chambord haben über 50000 Per-
sonen theilgenommen. Von Frohsdorf
wurde die Leiche zunächst nach Wien
und von da nach Garritz transportirt.
Zum Leichengefolge gehörten der Kaiser
von Oestreich der Herzog von Parma
der Großherzog von Tuscana Don
Carlos Don Alphonso und der Gras
von Pakt-IX Außerdem waren Mitglie-
der der königlichen Familien und De-
putationen royalistischer Arbeiter
ans England« aus Paris und Lyons
erschienen. Die Ceremonien waren
anz im alten royalistischen Stole
Frankreichs.
»Die Orleanisten haben sich vom Be-
gräbniß fern gehalten; zwischen ihnen
und den alten Bourbonen soll große
- Bitterkeit herrschen.
Der deutsche Reichstag ist wieder zu-
sammengewmnien und wird wahrschein-
lich niir eine kiir e Sitzung halten. Die
Revue über die arden in Berlin ist mit
vielem Pomp vor sich gegangen. Der
Kaiser war drei Stunden iin Sattel.
Auch hat er den Grundstein zu dem
neuen Partqnientsgedäude gelegt.
Jn Ungarn dauert die Judenhetze
fort. Die Anti-Seiniten verfahren nisit
großer Undarmherzigteit gegen die Ju-
den und die Ortschaften wo es ain blu-
tigsten gergegangem find unter Kriegs-
recht ge kezlt ivordem Wer aus der That
attrappi wird wird ohne Weiteres nie-
dergeschossen. Die Croaten weigern
sich sich wieder unter die Botmäßigkeit
der Ungarn B stellen und reißen die
ungarifchen appen üderall von den
Geditiiden wo« man sie anzubringen
versucht hat. Es ist bereits zwischen
Croaten und ungariichen Truppen zu
Kämper gekommen. Das ungarische
Mitigtteriiim hat seine Resignation ein-
gerei .-
Der König von Spanien hat zu Gun-
sten Deter«ipelche sich am letzten Auf-
stand betheiligt haben eine allgemeine
Zinnestie erlassen-. Den Ofsizieren die
bei einein etwaigen neuen Ausstande
nicht iille Energie aufbieten denselben
zu unterdrücken ist sofortige Entlassung
aus dein Dienste verkündet worden«
Frankreich hat den europüischen
Wir mitgetheilt daß es einen Ber
trag mit dem König von Annam obge-
schlossen hat; China betrachtet indesz den
Vertrag nicht als gültig da der König
nicht von der chinesischen Regierung an-
erkannt wordcn. Ein Krieg zwischen
Frankreich und China scheint unvermeid-
lich. Eine Armee von 150000 Mann
chinesischer Truppeu ist auf dem Marsche
nach Tonquin. Der Commandirende
der französischen Armee hat um eine
sofortige Verstärkung seiner Truppen-
macht von 5000 Mann nachgesucht. Der
amerikanischen Regierung ist mitgetheilt
worden daß die französische Flotte be-
auftragt worden alle Schiffe wegzuneh-
men die Waffen für China oder Ton-
quin geladen haben.
Der irifche Mörder O’Donnell ist von
Capstadt nach England transportirt
worden wo man ihn prozessiren wird.
Fürchterliche Stürme haben im füdlichen
Jrland gewijthet und die ganze Ernte
vernichtet.
; Auf der Jnfel Java hat ein schreck-
i liches Erdbeben stattgefunden das ganze
sLaudestheiIe in die See hinabgerisseu
fund wüste Felsenmassen emporgeschlcu-
idert hat. Vlühende Gegenden dicht
sbesiedelt und bebaut find in Wiiften
sverwandelt worden. Man nimmt nn-
3daß über hunderttausend Menschen ihr
J Leben verloren haben. »
i Auch in Jtalien sind neuerdings wie-
f der Crdstöße verspürt worden.
l Die Cholera hat in Egypten zwar
etwas an ihrem bösartigen Character
verloren doch ist die Tode-state noch
immer eine fehr große. Bis jetzt ist es
gelungen sie auf Egypten zu be-
ischränkem
Schimmer Fall von St. Veits Tanz.
- Minister ist der Name einer Stadt
in Auglaize Co» Ohio. Es ift der
Wohnort des Herrn J. Brandewie der
schreibt: "»Samaritan Nervine«
heilte mich vollständig von einem bösen
Falle der St. Veits Tanz. 81.50.
—
» Zone-notwen-. Content 2. Sep-
I tcmber. Der Monat August ist zu Ende
und die Hoffnungen auf eine Aenderung
in den Witterungsverhältniffen find nicht
realisirt worden; die Trockenheit währt
ununterbrochen fort; dieses Jahr ist
eben reich an Ausnahmen von der Re-
gel wie im Allgemeinen die meteorolo-
gischen Verhältnisse dieses Staates sehr
abnorm und unzuverlässig sind. Zwar
scheint der kleine Flecken Content und
T unmittelbare Umgebung von 1—2 Mei-
Tlen in Hinsicht des Regenfalles dieses
Jahr begünstigt zu sein; wenigstens drei
oder vier Mal hatten wir ziemlich starke
befruchtende N:edcrschläge die sich auf
einen sehr kleinen Umkreis beschränkten.
Jn Folge dessen ist die Baumwollernte
immer noch befriedigend Z- Ballen pro
cAcker stellenweise mehr; der Ausfall
liegt im niedrigen Preise dieses Jahr
allein Mais läßt viel zu wünschen übrig
und ist eine Steigerung des Preises in
der nächsten Zeit zu erwarten; erst bei
der Ernte wird sich’s herausstellen wie
der Ertrag sein wird. Neuigkeiten der
Erwähnung werth giebt es aus diesem
Dorfe nicht zu berichten; somit verfüge
ich mich nach dem Mittelpunkt dieser
ymg·egend Heime-»F um» von dort« zu
gerichtet-. Im augememen yac oas
Leben und Treiben dieses Städtchens
seit Beginn der Baumwollernte einen
anderen Anstrich bekommen. An Stelle
der Thatlosigkeit und laxen Geschäfts-
ganges ist eine Emsigkeit und rühriger
Geschäftseifer getreten der an einen
aufgestörten Ameisenhausen erinnert.
Viel trägt dazu das aus der ganzen
Umgegend sich in Weimar concentri-
rende Cotton Ein-Geschäft bei. Der
Former sieht sich genöthigt seine Baum-
wolle dorthin zum Reinigen zu bringen
die Bequemlichkeit daselbst ist ein
Hauptbedingnxß und so sind die drei
Etablissements von Morgens bis spät
förmlich belagert; zumal dieses Jahr die
Ernte nicht von Regen unterbrochen
wird. Die Baumwolle wird in den
meisten Fällen gleich verkauft Bedürf-
nisse in entsprechender Weise gedeckt und
»so ein geschäftlicher Umsatz bedingt. —
n voriger Woche verursachte der
To zwei Lücken in der hiesigen deut-
schen Bevölkerung. Les-ten Sonntag
Abend verschied nach langem Leiden
Frau JohanneOnken Gattin des schon
seit über 20 Jahren bei Weimar seßhaf-
ten Herrn Wilhelm Onken. Jhr voraus
ging schon vor drei Jahren eine erwach-
sene Tochter; sie hinterläßt nebst dem
trauernden Gatten fünf Kinder die
ihren frühen Tod beweinen· Mögen
die Hinterbliebenen den Trost um den
herben Verlust in der Zeit und dem
theuren Andenken der Verdlichenen fin-
den und der Verstorbenen nach so lan-
gem Leiden Ruhe zu Theil werden.
Friede ihrer Asche! —
Der zweite Fall den ich zu verzeich-
nen habe ist das Ableben unseres bie-
deren Freundes Max A. Konz in Wei-
mar. Ein langjähriges Leiden das
freilich in den letzten Jahren wie der
Funke unter der Asche glimmt und nur
des Luftzuges bedarf um zum aberma-
ligen Ausbruch zu kommen warf ihn
auf das Krankenlager um nicht wieder
zu genesen. Am 28. August Abends
schlossen sich seine Augen für immer.
Pers Begräbnis fandanr nächsten Tage
sum uuo tuui uir Oriyelugullg cllle kege-
Der Abt-Männerchor von Weimar sang
das Lied von Kuhlaii mit dem bekann-
ten —Text von Göethe: Uxiter allen
Wibfeln ist Naht-« Und der Unter-
geichnete sprach einige Worte im Sinne
es Verstorbenen die er mit dein Disti-
chon schloß:
»Wenn wir verloren ein Theures wurde
uns bewußt erst der Werth;
Selten iin Leben erst nach dem Tode
erkennen Tugenden wir.«
Möge ihm die Erde leicht werden nnd
ihm Ruhe werden nach dieser Pilger-
laufbahnt —Er hinterläßt eine tief-
betrübte Gattin und zwei im zarte-
sten Alter stehende Kinder. Auch ihnen
möge die Zeit lindernden Balsam in
die schmerzhaste Wunde träufeln denn
Menschentrost reicht hier nicht aus. Un-
ser tiefsteg Beileid aber sei ihnen nicht
versagt. —-
Auch die Reihen der alten deutsch-
texanischeti Pioniere lösen sich immer
mehr jene mit den Unbilden und Un-
annehmlichkeiten dieses im Urzustande
befindlichen Landes tampfenden Gestal-
ten verschwinden sEiner nach dem An-
dern vom Schauplatz ihren Nachkom-
men die Ernte und Resultate ihrer Thä-
tigkeit überlassend. So starb vor nahezu
» einem Monat auf seiner Farm zwischen
iCotumbuS und Frelsburg Herr Louig
Brune in seinem 64. Lebensjahre. Er
Iwar der einzige noch Lebende von vier
Bruder-m die Alle 1844 mit der Adels-
kolonie nach Tean kamen. Nach den
Zerwürfnissen in der Kotonie Braunfels
kamen jie nach Colorado Counth wo sie
sich bei Frelsburg aus Zininierscheids
League ansiedelltem Unterzeichneter
war mit Allen seit nun 31 Jahren be-
freundet und muß ich bekennen in ihnen
ächte Deutsche von altem Schrot und
Korn gefunden zu haben. Sie Alle
haben es«in ihrer Eigenschaft als Far-
1ner. zu einem nicht geringen Grad von
Wohlstand gebracht; eine zahlreiche
Nachkommenschaft genießt nun die
Früchte ihrer Thätigkeit. Dies zur
Nachricht so vieler in weitern Kreisen
. verbreiteten Freunde.—
lDer Verein »Frohsinn« in Weimar
ließ Im August wegen der großen Hitze-
die monatliche Unterhaltung aus ver-
anstaltet aber am 15. September Thea-
ter und Ball wozu Freunde solcher Un-
terhaltungen sreundlichst eingeladen
werden. Aufgesührt wird das Lustspiel :
»Der gerade Weg ist der beste-« Dies
Rollen sind in guten Händen und wird 1
ein guter Erfolg den Abend krönen.
Allerlci.
—- Die öffentlichen Schulen wurden
gestern mit 1700 Zöglinaen eröffnet
was eine Zunahme von 250 Schüler er-
giebt.
— Jn Marion wurde gestern ein
farbiger Bremser der Sunsetbaht über-
fahren gefährlich verletzt und nach hier
gebracht wo er bald unter schrecklichen
Schmerzen starb. .
— Das Distriktgericht vertagte sich
gestern unmittelbar nach Ankündigung
des Ablebens des Ex-Gouverneur E.M.
Pease und des Ex-Oberrichters Geo. F.
Moore. Richter Noonan zeigte an daß
Criminalsälle erst Anfang October auf-
genommen werden.
— Heute Nachmittag 4 Uhr soll im
Courthaus eine Versammlung der Bür-
ger stattfinden um zu entscheiden ob
San Antonio die Bahn nach der Küste
selbst bauen will.
— Wir sind dem Damen-Konnte für
freundlich übersandte Eintrittskarten
zur Fair zum Besten der luth. St. Johns
Gemeinde am 6. 7. und 8. September
m der Turnballe zu Dank verpflichtet.
Die Damen haben große Anstrengungen
für ein glänzendes Gelingen der Fair
gemacht.
—- Das erste Geld per Postal Card
wurde heute in der Postoffice von der
»Freie Presse« erhoben. Jn hiesigem
Postamte sind diese Cards zur Verschu-
kung von Summen unter 85 noch nccht
eingetroffen.
Texas.
—- Eine Frau Namens-bitt inCleburne
warf beim Aufstehen am sriihen Mor-
gen mit ihrer Decke eine neben dem
Bette stehende brennende Lampe um.
Das Bett gerieth in Brand und die
Frau erhielt so schreckliche Brandwun-
den daß sie einige Tage darauf starb.
—- Von Neu-Philadelphia wird ge-
meldet daß die Raupen die dortigen
Baumwollenfelder ruinirt haben.
— Die Eisenbahnbrücke über den
Tehuacana bei Waeo ist durch Feuer
zerstört worden. Man vermuthet daß
das Feuer durch die Funken einer Loto-
motive entstand.
— Auf der Platform der Sunset-
Bahn zu Flatonia sind 25 Baumwollen-
Ballen verbrannt.
—- Zu Franklin drang ein Dieb in
Carringtong Apotheke chloroforinirtei
den in einem Hinterzimmer sit-enden
Clerk und suchte dann die Geldschublade
durch. Die Beute mußte nicht seinen
Erwartungen entsprechen denn er be-i
mühte sich den Clerk durch einen vorge- E
haltenen Revolver zu ermuntern wobei
er von ihm den Schlüssel vom Safe ver-
langte. Der Clert griff nach dem Re-
voiver der sich dadurch entlnd und ihn
an der Hand verwunden-. Der Dieb
nahm daraufReißaiis. .
— Jm Schulhause zu Center Hill
bei Bellville hat sich Win. Merton ein .
26jähriger junger Mann durch zwei.
Revolverschüsse getödtet. Der Verstor-’
bene lebte bei seinem Schwager Win.
Groff dessen Familie über die Ursachen
des Selbstinordes keinen Aufschluß ge-
ben kann.
— Das Verhindern der Bildung ei-»
ner Militärcompagnie in Marshallj
durch weiße Bürger hat ein Nachspiel ge-;
habt. Die Farbigen hatten sich wieder- !
um im Hause eines gewissen Joneg ver- !
sammelt diesmal bewaffnet. Ein Co-l
mite von weißen Bürgern wurde nach
genanntem Hause geschickt um über das
Treiben der Farbigen Bericht zu erstat-
ten. Als sich die Weißen dein Hause
näherten rief ihnen ein Farbiger Halt
u und feuerte gleichzeitig zweimal auf
fie. Dies war das Signal zu einem
allgemeinen Feuer. Die Schüsse alar-
mitten die Stadt und in tnrzer Zeit
hatten sich 300 bewaffnete Weiße ver-
sammelt worauf die Farbigen die Flucht
ergriffen. Von den ani Kampfe Br-
theiligten wurde Niemand verwundet-
aber zwei farbige Kinder die vor Jones
gausespieltem sind getroffen worden.
ie älteren Farbigen in Marshall haben
versprochen ihre kriegslnstige Jugend
in Schach zu halten.
— Ueber eine Entführung schreibt
des Börne Republikaner: Am Sonn-
tag Morgen machte Fräulein Elisabeth
Meyer die Tochter des lHerrn Albert
Meyer hierselbst in Begleitung eines
kleinen Knaben einen Spazierritt. Au-
ßerhalb der Stadt traf sie den jungen
Frank Stribbling der an der Guada-
lupe wohnt. Wie wahrscheinlich vor-
her schon verabredet war schickte sie ihr
Pferd durch den Knaben zurück und
fuhr mit Stribbling der schon für eine
Lizens gesorgt hatte nach Countyrichs
ter Saner der das Paar sofort traute.
Als der Knabe das Pferd zurückbrachte-
schöpfte die Familie Verdacht »und der
Bruder des Fräuleins folgte mit einer
Doppelflinte; allein das fliehende Paar
war nicht zu finden. Am andern Mor-
gen jedoch wurde Frank Stribbling vom
Sherisf an der Guadalupe arretirt und
nach Börne vor Friedensrichier Grady
gebracht um sich gegen die Anklage des
Menschenraubes (Kicinapping) zu ver-
antworten. Da der Vater des geraub-
ten Mädchens nicht prompt erschien als
der Fall aufgerusen wurde so wurde
die Klage verworfen und Herr Meyer
noch obendrein uin 810 wegen Nichter-
scheinens bestraft die aber später erlas-
sen wurden als der Richter aus die Un-
gesetzlichkeit des Verfahrens aufmerksam
gemacht wurde. Nachher kam ein
f Taueatn in welchen die Familien Meyer
und Stribbling die Hauptsiguren waren
und sich gegenseitig die Wahrheit sag ten.
—- Von Laredo aus wird jetzt posi-
tiv versichert das die Jnternaiionalbahn
nach Mexico hinein energisch weiter ge-
.baut werden wird. Die in Philadel-
jphia gegossene eiserne Brücke wird im
; Oktober ausgestellt werden.
—- Jn Dallas besteht zwischen den
iFarniern und Baumwollkäufern ein so
sgespanntes Verhältniß daß der Han-
ldel der Stadt darunter leidet. Die
Baumwallkäufer wollen das von den
öffentlichen Wägern gegebene Gewicht
eines Ballen Baumwolle nicht anerken
nen da sie ihr Gefchäft nicht verstehen.
Die Käufer behaupten sie haben im
vergangenen Jahre bei allen ihren Ver-
sendungen Untergewicht gehabt und
mußten nachzahlen. Die Former trauen
aber den Käufern nicht uud sie sprechen
davon andere Märkte für den Stapel
zu suchen.
— Am Cedar Creek. an der Grenze
von Washington nnd Lee County wurde
eine Negerin ermordet gefunden. Man
hat den Mörder einen Farbigen einge-
fangen.
— Ein Pferd der Heerde des Mr.
W. Pierce in Tom Green County hat
zugleich einen schwarzen Esel und ein
Fohlen zur Welt gebracht.
— Zwischen Herrmann Schmidt
und A. Baker je. in Auftin fand eine
Schießaffaire statt. Keiner wurde ver-
wundet.
— Mrs. C. M. Davisin Denison ist
während der Abwesenheit ihres Gatten
in Maine mit einem Manne Namens
Edison davongelaufen. Sie versilberte
vorher die ganze Hauseinrichtung.
— Die Fariner W. H. Garratt und
J. M. Turner am Colorado gegenüber
von Bastrop wohnhaft trafen sich am
3. in der Furth erneuerten einen alten
Streit und begannen den Kampf mit
Messern Und Steinen sobald sie das
Ufer des Flusses erreicht hatten. Gar-
ratt ist todt und cLurner liegt lebensge-
fährlich verwundet darnieder.
« —- Die Bewohner von Fort Worth
haben sich zu einer Bäumepflanzenden
Gesellschaft constituirt. Bis zum näch-
sten Frühjahr sollen 5000 Bäume in
Parks Straßen und Gärten gepflanzt
werden.
James Martin.
Herr James Martin der unseren Le-
sern von früher her noch als Schuh-
händler erster Klasse bekannt ist hat ein
neues Geschäft in No. 237 Commerce-
straße neben Nette’s Apotheke etablirt
wo er nur Schuhwerk verkauft das für
ihn speziell auf seine Bestellung hin an-
gefertigt worden ift. Herr Martin ist
in keinem anderen Geschäft der Stadt
interessirt. Wer bei ihm kauft kauft
billig weil die Waare gutift. 18—
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auf dem Hügel des G o u v er n e m e n t-
D e v at am Terminns der Straßen-
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ohne Rücksicht auf den Preis verkauft
um Raum fiir meine neue Waaren zu
machen welsche binnen Kurzeniein-
treffen.
»Ich offeriere die größten Vortheile
beim Einkauf von Herren-— und Knaben-
kleidern und Furnifhing Goods Hüten
Stiefeln und Schuhen.
Meine Strohhüte müssen um jeden
Preis verkauft werden. ’
Man fpreche vor und überzeuge fich in
G. B. F r a n k« S
Atome-Stare.
—0
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Der Unterzeichncte macht hiermit die Anzcige
daß er an Ecke von West-Gommerceftraße und
Militiir Plaza einen
B i e r - S a l o n
eröffnet hat allwo man fortwährend ein frisches
und kiihleö Glas Bier nnd einen famofen Lunch
— die berühmten Wicner Würstchen — sindet.
Jiir einen Kreis von Bekannten: Gelegent-
liche Unterhaltungen
2281M Prof. W. Orsin o·
—.—q- --— AA
Decker’s
Vetamcndi Garten.
Unterzeichneter erlaubt sieh dem Publikum
anznzeigen daf- er das Veramendi - Haus rena-
virt nnd eine gefällige und bequeme Var ein-
gerichtet hat. Der Garten ist hübsch hergerichtet
worden nnd können Herren und Familien an
den Tischen PlaF nehmen mn ein frisches Glas
Bier und einen chmaekhaften meifz zu verzeh-
ren. Das Lokal ist so gelegen daß es nament-
lich denen als Ruheftijtte dienen kann die in
den Gerichts-höer zu thun haben und auf Erle-
digung ihrer Geschäfte warten müssen.
381Mt J. S. Deckel-.
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MissionssGartem
AlamoiStraße.
Dieser beliebte Solon und Garten in der 4.
Ward ist von Herrn L. Ma h n ek e übernom-
nien worden der sich bemühen lvikd alle seine
Gäste in jeder Beziehung zufrieden zn stellen.
Man findet stets die besten Liqnöre Weine ein
siisches Glas Viel- Ciaarren nnd kalte Speisen
in teiehhaltiger Auswahl.—Es ist Hei-en Mahn-
eke’s Absicht den Garten zum Sammelplatz fiir
Familien zu machen nnd wird er Alles ans-
bieten dies zu erreichen. 276tlj
Eiter giebt genaue Auskunft iiber meine ver-
fchollene Ehefrau B e rtha geb. Bi et
im Jahre 1878 mit einem kleinen Sohne von
vier Jahren in den Staat Tetaö eingelnandert
und mutbmaszlieh dort 1881 bis 82 in der Stadt
Weimar sich noeh aufbaltend.
J. F. Steinbiimec
in Leer Ostfriesland Prob. Hannober
39 4m Deutschland.
Volks-Fest
An die Sänger und Sängeriuneni
Die Sänger and Sangerinnen des Vollsfests
Chores sind gebeten sich heute Dienstag
Abend in Schalk Halle zur Einstndirung des
Tannhäusek Marsch vollständig at Probe ein-
Zifindem da nur noch einige Proben vor dem
olkssest gehalten werden können·
G. Katzenberger
39 Lni Vors. des Musik-Kolnites.
Agricultural u. Mechanical College
von Texas.
Collcgc Statiom Venzos Co» Texas
Der achte jährliche Cnrsns dieser Anstalt lie-
ginnt am
Montag den l. Oktober 1883.
Der Lehrcnrsns umsaszt einen Zeitraum von
drei Jahren und ist darauf berechnet junge
Leute in folgenden Fächern ansznbilden : Land-
wirtbschast Giirtncrei Viehzucht Jngrnienrfach-
Chemie Handwerk Architektur nnd den damit
verwandten Fächern. Die Graduikten der leh-
ten ztoeiJahre haben ohne Schwierigkeit loh-
nende Beschäftigung in diesen Fächern gesunden-
Die Gesanunttosten fiir 9 Monate betragen
nur 8150. Wegen Catalogen oder besonderer
Information tnendc man sich an
Prof. H. H. Dinwiddle
138tvtbd Vorsiher der Fakultät.
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Man versucheeg und überm-« sich i
Vesrittat zu usw«-then sikwnmftuß sn einer okn i
ssv i Period n.
Man lese Folgendes:
Es heilt die swiimnsten anlleedke Geschwü-
ee per Gebermntter
Kurie- d.n weißen Fluß un- andere angesunte
Ausfckeidungem
Befrei« He Gebäu-nettes und den Ei-.Istock von
Zllen Unkegelmåßigkeiten und heilt Blase-etwai-
eisen.
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Ei wirkt wie ein Zauber in ver Regnlteung du-
Krankheiten deo weiblichen Gefchlech o.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 18, No. 381, Ed. 1 Tuesday, September 4, 1883, newspaper, September 4, 1883; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1079000/m1/4/: accessed May 30, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .